Interimsschlafstätten. 2017/18

analogue photography, various sizes

 

--- English below ---

 

Die Bilder zeigen temporär genutzte, unpersönliche Schlaforte.
Jede*r kennt sie. Ob auf Reisen, unterwegs oder zu Besuch bei Freundinnen und Familie.
Der Schlaf dient der Ruhe und Erholung. Er ist etwas Intimes, etwas Privates, das man nicht oder wenn dann nur mit vertrauten Menschen teilt. So suchen sich Menschen zum Schlafen Rückzugsorte, die von der Öffentlichkeit abgeschirmt sind.

Dies wird hier räumlich aufgebrochen. Es sind Orte des DAZWISCHENS - zwischen privat und öffentlich.

Es findet sich an diesen Orten keine persönliche Dekoration der Zwischennutzer*innen - bis auf spärliche Aspekte der eigenen Gemütlichkeit: Schlafsäcke, eigene Kissen oder Decken. Man schafft sich also seinen Raum: Auch in den unbehaglichsten, ungemütlichsten oder unpersönlichen Umgebungen macht man es sich zum Schlafen bequem und schafft sich ein Nest.
Es gibt das Gemütliche im Ungemütlichen.
Kreiert wird eine Illusion von Privatheit.
Menschen hinterlassen ihre Spuren - in Faltenwürfen unmittelbar nach der Nacht, in Flecken auf dem Boden, verewigt an den Wänden, geritzt in das Holz der Betten.

 

ENGLISH

 

The pictures show temporarily used, impersonal sleeping places.

Everybody knows them. Whether traveling, on the road or visiting friends and family. Sleep is for rest and relaxation. It is something intimate, something private, something that you don´t share or only share with familiar people. Accordingly, people are looking for safe havens that are shielded from the public.

 

Interim sleeping places are spaces of the INBETWEEN - between private and public.

 

There is no personal decoration of the interim users in these places - except for sparsely aspects of their own coziness: sleeping bags, their own pillows or blankets. Even in the most uncomfortable or impersonal environments, you will try and make yourself comfortable to sleep and create a nest.
There is coziness in the uncomfortable.

An illusion of privacy is created.

People leave their mark - in draperies, in stains on the floor, immortalized on the walls, scratched in the wood of the beds.